(Foto: Liwaa Yazji)

Biographisches

Irit Neidhardt (geb. 1969) studierte Politikwissenschaft, Islamwissenschaft und Ethnologie an der Uni Münster. Sie arbeitete als Trainerin für Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen und Mädchen, leitete ein Erwachsenenbildungswerk für kulturelle und politische Bildung und arbeitete bereits seit ihrem Studienabschluss 1995 nebenberuflich als Autorin, Kuratorin und Referentin zum Bereich Kino und Nahost, bevor sie sich entschied, die Filmarbeit zum Hauptberuf zu machen und 2002 zusätzlich zu ihrer Freiberuflichkeit die internationale Verleih- und Vertriebsfirma mec film gründete.

Irit Neidhardt ist Koproduzentin von Mahmoud al Massads mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm Recycle (Jordanien/D/NL/CH/USA, 2007), Simon El Habres preisgekrönter abendfüllender Dokumentation The One Man Village (Libanon, 2008) sowie seinen zweiten Films Gate #5 (LB/UAE 2011), Kamal Aljafaris hochgelobtem Filmessay Port of Memory (Palästina/D, 2009), Damien Ounouris Festivalgewinner Fidai (Algerien/F/China/D/Kuweit 2012) und Raed Rafei’s Eccomi … Eccoti (Libanon 2017). Sie arbeitete als dramaturgische Beraterin mit Pary el-Qalqili für ihren mit Preisen bedachten Dokumentarfilm Schildkrötenwut (D 2012) sowie als Beraterin der Projektentwicklung für Tamer El-Saids viel gewürdigten abendfüllenden Spielfilm In the Last Days of the City (Ägypten/VAE/UK/D 2016).
Als Mentorin war sie für den Filmförderpreis der Robert Bosch Stiftung für internationale Zusammenarbeit Deutschland und die Arabische Welt, DOX:LAB in Kopenhagen, BCP in Beirut, Qumra in Doha und DOX BOX in Berlin tätig.
An der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF unterrichtet sie das Blockseminar Film als Verbrechen? mit jährlich wechselndem Schwerpunkt.

Irit Neidhardt ist Autorin zahlreicher Artikel zum Themengebiet Kino und Nahost, in denen sie sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Kooperation und Koproduktion zwischen Europa und dem Nahen Osten auseinandersetzt. Seit 2012 stellt sie den Funding Guide for Arab Directors and Producers im Auftrag von Aflamuna (früher Beirut DC) im Libanon zusammen, der mittlerweile online zur Verfügung steht.Von 2014 bis 2016 war Irit Neidhardt mit einem Forschungsprojekt zur filmischen Zusammenarbeit zwischen der PLO und beiden deutschen Staaten Honorary Fellow am European Center for Palestine Studies an der University of Exeter in England.

Irit Neidhardt ist Mitglied in der AG Kino-Gilde, der AG Dok, dem Verband der deutschen Filmkritik und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient (DAVO) sowie im wissenschaftlichen Beirat der deutschen Ausgabe des Global Media Journal. Bis zu deren Einstellung im Dezember 2020 war sie mehrere Jahre Redaktionsmitglied der Vierteljahres-Fachzeitschrift inamo (Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten), darüber hinaus ist sie im Vorstand von Nawras e.V..

Als Jurorin bei Filmfestivals und in Vergabekommissionen war sie in Deutschland, Ägypten, Jordanien, dem Libanon, Schweden, Marokko und in Palästina tätig.