2025
Text
Palästinensische Studenten an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR. Ein Fragment.
Auf der Webseite zum 70. Jubiläum der Filmuniversität, einst die Staatliche Hochschule für Film und Fernsehen der DDR. Hier geht's zum Text
Vortrag/Workshop
Gaza. Filme und Filmpolitik. - Mehrteilige Vorlesungsreihe
Wintersemester 2025/26, 6.11.-4.12.2025, Filmuniversität Babelsberg - KONRAD WOLF
Die Stadt Gaza, an der sich Asien, Afrika und Europa treffen, ist 3500 Jahre alt. Am Ende der Weihrauchstraße gelegen, einer der ältesten bekannten Handelsstraßen weltweit, war sie bis ins 20. Jahrhundert eine prosperierende kosmopolitische Hafenstadt am Mittelmeer. Im Krieg 1947/48, auf Arabisch Nakba, Katastrophe des Verlusts und der Vertreibung, und auf Hebräisch Unabhängigkeitskrieg, Israels, fiel das Gebiet das von da an Gazastreifen genannt wird an Ägypten. Das Hinterland und Teile von Gaza Stadt (der Kibbuz Kfar Aza) gingen 1948 an den neuen Staat Israel, die Bevölkerung aus dem Süden Palästinas wurde teilweise an die Küste vertrieben, teilweise flüchtete sie sich dorthin. Im Juni-Krieg 1967 eroberte die israelische Armee unter anderem den Gazastreifen, den der israelische Staat seither dem Völkerrecht nach besetzt hält. Seit Dekaden sind die Stadt und ihr Umland an der Küste der am dichteste besiedelte Ort der Welt, zunächst eingezäunt, dann eingemauert und seit 2007 unter Blockade und Kontrolle des israelischen Staates (teilweise in Kollaboration mit Ägypten). Der Tatenlosigkeit der internationalen Gemeinschaft und der wachsenden Klimakatastrophe ausgesetzt, entwickelte sich das Leben innerhalb der Mauern zunehmend zur Hölle. Die Geschichte Gazas und ihre Entwicklung bis 2023 spielen in den Auseinandersetzungen hierzulande so gut wie keine Rolle. Wenn auch fragmentarisch, setzt die Vorlesungsreihe und Filmsichtung anhand von Werken aus den letzten vier Jahrzehnten an dieser Lücke an. Was erzählen Filme aus und über Gaza und wer realisiert sie? Wer hat Zugang zu Produktionsmitteln und Distributionsnetzen, bzw. wer gewährt ihn? Wer hat die Macht, Narrative zu bestimmen? Wer hat Bewegungsfreiheit und wer vergibt Drehgenehmigungen? Wer kann reisen und wer hat politische Repräsentanz? Wo können Filmschaffende ihre Filme produzieren und mit wem müssen sie über deren Inhalt verhandeln? Nach einem einleitenden Vortrag mit Fotos und Filmausschnitten über die Geschichte Gazas im 20. Jahrhundert, wird bei jedem Treffen ein Film gezeigt und anhand der genannten Fragestellungen kontextualisiert. Plenumsgespräche nach dem Film sind Bestandteil des Programms.
Filmgespräch
They Did Not Recognise Me in the Shadows
07.11.25, 20:30h, Rollberg Kino, 08.11.25, 20:30h, SİNEMA TRANSTOPIA im Programm von INTERFILM Festival Berlin
Was bedeutet es, Palästina vor der Nakba 1948 zu sehen, durch Archive, die kolonial erstellt, verborgen oder missverstanden wurden? Vier palästinensische Filmemacher*innen blicken auf verloren gegangene Länder, Ahnengeister und anti-koloniale Widerstände. Geschichte wird spürbar als Schleifen von Unterdrückung und Befreiung. Archivbilder, stille Proteste, Exil und Erinnerungen entfalten sich zu Momenten von Widerstand, Hoffnung und Vergänglichkeit. Befreiung und Erinnerung, in denen Vergangenheit und Gegenwart aufbrechen - in neue Perspektiven. Kuratiert von: Theo Panagopoulos | Filmgespräch zwischen Theo Panagopoulos und Irit Neidhardt
Filmgespräch
Trotz Alledem
Samstag, 1.11.2025, Kulturbrauerei Berlin, im Programm des Filmfests FrauenWelten
Angelehnt an Karl Liebknechts kämpferischen Ruf „Trotz alledem!“ steht der Titel dieses Films für Hoffnung und Beharrlichkeit in Zeiten von Unterdrückung. Genau diese Haltung prägt die Frauen von Rojava, die im vom Krieg gezeichneten Norden Syriens nach der Schreckensherrschaft des IS ihr Leben neu aufbauen. Der Film begleitet sie beim Entstehen solidarischer Gemeinschaften jenseits patriarchaler Strukturen – in Radiostudios, Werkstätten und auf Feldern. Der Erhalt von Traditionen wie Kochen, Weben oder Erzählen ist dabei ebenso bedeutsam wie die Eroberung neuer Freiheiten. Aus Angst erwächst Leidenschaft, aus Trauma Widerstand. Eine Freiheit, die nur im Zusammenhalt bestehen kann – trotz alledem.
Robert Krieg, Deutschland, 2025, 90 Min., Dokumentarfilm, Arabisch, Kurdisch mit deutschen Untertiteln
Veröffentlichung
YELO GUIDE - Funding Guide for Arab Filmmakers and Producers
Seit 2012 stelle ich im Auftrag von Aflamuna (früher Beirut DC) im Libanon den Funding Guide for Arab Filmmakers and Producers zusammen, zunächst als Buch, mittlerweile erscheint die Förderfibel online. Die letzte Überarbeitung wurde im Oktober 2025 abgeschlossen.
Workshop
Koproduktion und Kooperation zwischen Deutschland und der Arabischen Welt
Dienstag, 23 September 2025, 2:00 – 4:00 PM, Cinépolis, Avenue Mall, Muscat, Oman
Dieser Workshop konzentriert sich auf die Periode nach dem 2. Weltkrieg bis heute und untersucht die arabisch-deutsche Filmzusammenarbeit in verschiedenen politischen Kontexten – von der institutionellen Unterstützung der DDR über die Förderung unabhängiger Filmschaffender durch die Bundesrepublik bis hin zur Rolle der EU-Förderung. Anhand von Beispielen aus dem palästinensischen Kino und anderen Bereichen veranschaulicht Neidhardt, wie politische Systeme Filmfinanzierung, Erzählkunst und Publikumsrezeption prägten. Die Sitzung befasst sich außerdem mit der Rolle der arabischen Diaspora in Deutschland und dem anhaltenden Einfluss dieser Zusammenarbeit auf das zeitgenössische arabische Kino. (Im Rahmen des European Film Festival Oman, veranstaltet vom Goethe Institut und der Deutschen Botschaft)
Masterclass
Die Geschichte der arabisch-deutschen Zusammenarbeit im Film
Montag, 22 September 2025, 12:30-2:00h, Society for Arts (Ministry of Culture, Sports & Youth), Muscat, Oman
Diese Masterclass führt die Teilnehmenden in die reiche, aber oft übersehene Geschichte der arabisch-deutschen Filmzusammenarbeit ein. Ausgehend vom frühen 20. Jahrhundert, als arabische Filmpioniere nach Berlin kamen, um zu lernen und zu kooperieren, geht es in der Veranstaltung darum, wie arabische und deutsche Filmschaffende die Arbeit der jeweils anderen prägten - vom Stummfilm bis zu den ersten arabischen Tonfilmen. Anhand von Filmausschnitten, Fotos und historischen Dokumenten beleuchtet Neidhardt Berlin als Knotenpunkt arabischer Filmgeschichte und diskutiert, wie diese Zusammenarbeiten heute erinnert werden und warum sie noch immer wichtig sind. Im Rahmen des European Film Festival Oman, veranstaltet vom Goethe Institut und der Deutschen Botschaft.
Vortrag
Pionierinnen, Diven, Visionärinnen: Die Frauen des arabischen Kinos
Samstag, 13. September 2025 von 11:00 bis 12:30, zuka solicafé im Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, 79102 Freiburg
Seit der erste Film mit vollständig arabischem und afrikanischem Stab und Besetzung, Zohra – Drehbuch, Schnitt und Hauptdarstellerin Haydée Samama Chikly Tamzali – vor genau 100 Jahren in Tunis veröffentlicht wurde, spielen Frauen eine entscheidende Rolle im arabischen Filmemachen. Sie gehörten zu den allerersten ProduzentInnen, führten das Star-System ein, gingen mit ihren Kameras an die Front der zu vielen Kriege, gründeten Kinos, gestalteten den Ton, gaben und geben verschiedenen Gruppen ihrer Gesellschaften eine Stimme, erzählen Geschichte und stellen sich die Zukunft vor. Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die arabische Filmgeschichte nach ihren Arbeiterinnen.
Die Veranstaltung ist Teil des Filmfestivals "HerStories - arabische Filmpionierinnen" vom 12.-14. September im Kommunalen Kino und im Haus der Jugend und ist eine Kooperation zwischen Cine Arab, Kommunalem Kino und zusammen leben e.V.
Text
Palästinensische Filme im deutschen Verleih.
In: black box. Filmpolitischer Informationsdienst Nr. 328, Juli/August 2025, S. 7. pdf
Podium
Bearing Witness in the face of Media Blackout. How to document the reality on the ground when reporters are systematically barred from accessing it?
Mittwoch, 16.7.2025 um 19.00h im ACUD Studio, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin
With Israel blocking International press access, Gaza's journalists and filmmakers have become essential witnesses – and paid a heavy price for it. In this conversation, we explore the role of local and western journalists and filmmakers in challenging enforced silence, and the emotional, ethical, and logistical complexities of bearing witness about inaccessible grounds – when the journalism quest for truth becomes a battle of its own.
The Gaza blockade on international press has left Western journalists struggling to inform impartially on a ground they can’t access. For too long they relied on Israel’s narrative as their only source, amid highly emotional domestic politics. In this context, Palestinian journalists have slowly imposed themselves as their Western colleagues’ eyes and ears in Gaza, and paid a high price for it. Israel has killed (and sometimes targeted) 220 media workers since October 2023, making Gaza the deadliest conflict for journalists in the world today, according to Reporters Without Borders (RSF).
At the heart of this reality stands the fate of the young Gaza photojournalist Fatma Hassouna whose determination and courage are the subject of Sepideh Farsi’s “Put Your Soul on Your Hand and Walk”. Hassouna was killed by an Israeli strike one day after the film’s selection at the Cannes Film Festival, but her testimony survives — through her photography and through Farsi’s documentary. This stresses the power of filmmaking as a critical tool in breaking through imposed silence. The collection of Gaza-made short films “From Ground Zero” is another instance of cinema of urgency, defying media blackouts through raw, firsthand depictions of inaccessible realities.
PANEL: The panel kicks off with an exclusive visual presentation of Hassouna’s photowork, as Sepideh Farsi shares intimate details of her collaboration with Fatma Hassouna. Researcher Aurélia Kalisky (Centre Marc Bloch) will contextualize the tactics of silencing war crimes and how film, including fiction, can defy dominant narratives and distributor and scholar Irit Neidhardt (mec film/distributor “From Ground Zero”) will the power of cinema of urgency in war contexts. Meanwhile, Middle-East Editor Lisa Schneider (taz), and Christopher Resch (Reporter Ohne Grenzen) will discuss the ethical and logistical challenges of reporting on Gaza, and the Western media’s work with Gaza journalists.
The conversation is curated and moderated by Nadja Vancauwenberghe who reported the Second Chechen War despite the Russian media blackout and currently coordinates a transnational investigation on the media and Gaza.
Vortrag
Die Orientalisierung des Heiligen Landes. Das Heilige Land – ein realer Ort? BILDER VON PALÄSTINA
10.7.2025 um 19.00h im Lettrétage im ACUD, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin
Von Palästina haben alle ein Bild, sei es fotografisch, filmisch, politisch, religiös oder eine ganz private Erinnerung. Bilder aus oder über Palästina sprechen viele Menschen emotional an. Wenn Palästina bei privaten oder öffentlichen Zusammenkünften zur Sprache kommt, verlaufen Debatten in Deutschland - wenn sie denn stattfinden dürfen - meist hitziger als Gespräche über andere Länder, angesichts des derzeitigen Vernichtungskriegs gegen Gaza mehr denn je. Woher rührt der enge Bezug, und was hat er mit den Bildern zu tun, mit denen wir aufgewachsen sind und die uns auch heute noch umgeben?
Aber wo ist 'das Heilige Land' eigentlich verortet? weiter
Kuratiert & moderiert von Cora Josting
Kuratierung
Bildpolitik: Zusammenarbeit zwischen der Palästinensischen Befreiungsbewegung und den beiden deutschen Staaten
13.-19.6.2025 in den Anthology Film Archives, New York (USA)
Diese Reihe beleuchtet die wenig bekannte und kaum erforschte Zusammenarbeit in Film und Fernsehen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und den beiden deutschen Staaten während der letzten Jahrzehnte des Kalten Krieges. In den 1970er und 80er Jahren arbeiteten die Filmgruppen und Kulturorganisationen der PLO eng mit Filminstitutionen der DDR und mit Filmemachern der Bundesrepublik Deutschland zusammen. Diese Zusammenarbeit wirkt bis heute nachm weiter
Filmgespräch
Dienstag, 29.4.2025 um 19.45h im Lichtblick Kino Berlin
Einführung und Gespräch zu FROM GROUND ZERO von 22 Filmemacher*innen aus Gaza. Eine Veranstaltung von Lichtblick und Exberliner. In englischer Sprache.
Podium
I could swear my face was touching stone - Technologies
23.4.2025 um 13.30 bei European Media Art Festival Osnabrück, Im Rahmen des Gespräch-Programms Die Talks: I could swear my face was touching stone (03.04.2025)
Die Filmwissenschaftlerinnen Anaïs Farine (Beirut) und Irit Neidhardt (Berlin) befassen sich mit den wechselnden Kontexten von Bildern und Tönen aus und über Palästina. Sie diskutieren, inwiefern eine durch Film institutionalisierte Solidarität mit der palästinensischen Sache in Deutschland heute weitgehend verschwunden ist, und identifizieren aktuelle künstlerische und kuratorische Interventionen in einem Feld, in dem Technologien des Sichtbarmachens leicht den gegenteiligen Effekt haben können. Das Gespräch wird ergänzt durch eine breite Auswahl an audiovisuellem Material – von Filmen westdeutscher Filmcrews, die im Auftrag der PLO gedreht wurden, über aktuelle Experimentalfilme, die Found Footage aus dem kolonisierten Palästina des frühen 20. Jahrhunderts verwenden, bis hin zu der 2024 in Gaza entstandenen Kurzfilmkompilation From Ground Zero. mehr
Im Gespräch: Anais Farine und Irit Neidhardt, Moderation: Florian Wüst
Filmgespräch
26.3.2025 bei Cine Arab Freiburg
Zu der Kurzfilmkompilation From Ground Zero (Palästina 2024, 112 min, Arabisch mit deutschen Untertiteln).
Moderation
am 20.2.2025 um 18.00 im Filmhaus Nürnberg
Filmvorführung From Ground Zero. The untold Stories from Gaza, anschließend Gespräch mit Rashid Mashrawi, dem Intitator der Filmkompilation. Moderation: Irit Neidhardt
Filmgespräch
Filmgespräch zu From Ground Zero. The untold Stories from Gaza (Palästina 2024)
Donnerstag, den 30.1.2025 um 18.30h bei den Filmtagen des Mittelmeers im Karlstorkino Heidelberg
in Zusammenarbeit mit den Freunden der Arabischen Kunst und Kultur e.V., Moderation: Nadja Moudarres-Madani und Alina Papagiannaki-Sönmez
Filmgespräch
Am 18.1.2025 um 19.00 im Lister Turm
Vorführung der Kurzfilmkompilation From Ground Zero (Palästina 2024) durch die Palästina Initiative Hannover mit Einführung und Gespräch.









